Dienstag, 24. Februar 2015

Noch einmal von vorn

Eine zweite Linie! Eine zweite Schwangerschaft! Ein zweites Kind!
Nochmal stillen, nochmal schlaflose Nächte, nochmal voller Staunen zuschauen, wie ein Menschlein die Welt entdeckt, greifen, lachen, krabbeln und schliesslich laufen lernt.
Noch immer ein unbegreifliches Wunder, auch beim zweiten Mal!

Gewartet hatten wir auch diesmal wieder. Ein notorisch schlafunfreudiges erstes Kind, kombiniert mit einem notorisch unpünktlichen, nicht mehr taufrischen Eierstock ergab gewisse Zeugungsschwierigkeiten. 

Die Müdigkeit ist auch jetzt noch, fast zwei Jahre nach der Geburt des ersten Kindes, Dauerzustand. Der einzige in unserem Haushalt, der nicht zu jeder Tages- und Nachtzeit innert Sekunden auch an den unpassendensten Orten einschlafen kann, ist unser herzallerliebster Sohnemann. 

Generell schläft er eher ungern: Er schläft nicht ein, nicht durch, nicht aus. Bis heute, 20 Monate nach seiner Geburt, können wir die Anzahl durchschlafener Nächte an einer Hand abzählen. 
Schon bezüglich seines Einschlafverhaltens müssen wir leicht neurotische Züge diagnostizieren: Er bevorzugt, sein blondflaumiges Köpfchen auf das Stillkissen gebettet, einen Nuggi im Mund und mindestens einen in der Hand zu haben und solange mit Gutenachtliedern beschallt zu werden, bis er im Land der Träume angelangt ist. 

Das kann dauern.

Da ich die "Schlaf-Chindli-schlaf"-Endlosschlaufe sehr rasch sehr über hatte, habe ich mir nun ein Repertoire von zehn mehrstrophigen Liedern beigebracht. 

(M. brummt und summt ja lieber. Das klappt ebenfalls vorzüglich. Bloss nicht bei der anvisierten Zielperson. Nicht selten schläft der Papa vor dem Kind ein.)

Wo war ich stehen geblieben? Ach ja, bei der Zeugung des zweiten. Nun, die ganzen Weihnachtsfestlichkeiten schienen diesbezüglich einen positiven Einfluss auf uns alle zu haben: Das Kind war erschöpft vom vielen Essen, den Kerzen, Kugeln, Weihnachtsliedern, Geschenken und vor allem der geballten Ladung Aufmerksamkeit der versammelten Sippe. M. und ich waren entspannt, rührselig und leicht beschwippst. Und mein Eierstock hatte passenderweise ein Ei parat.

In jeder Packungsanweisung steht, man müsse mindestens 3 Minuten warten. Ich hatte schon Tests einen halben Tag später noch mal aus dem Abfall gefischt, um zu schauen, ob er in der Zwischenzeit nicht vielleicht doch noch ein anderes Ergebnis zeigte. Diesmal aber sah ich sie quasi schon während des Pinkelns. 

Eine zweite Linie. Eine zweite Schwangerschaft. Ein zweites Kind!