Kürzlich musste ich leer schlucken. Ich stiess auf Bilder des Models Gisele Bündchen. Im sechsten Monat.
Ich meine, klar ist die Frau Model von Beruf. Dennoch würde wohl sogar so manche nichtschwangere Frau sofort mit Gisele Bündchens 6-Monate-Figur tauschen.
Eigentlich bin ich zu beneiden. Ich sehe zur Zeit, bauchumfangmässig gesehen, etwa so aus wie sie.
Nur bin ich im dritten.
Besorgt hatte mich die Praxisassistentin beim letzten Besuch auf mein angestiegenes Gewicht aufmerksam gemacht. Als sie mein bestürztes Gesicht sah, beeilte sie sich zu erklären, es könne natürlich auch am Wasser liegen, dass man einlagere.
Am Wasser?
Ich vermutete eher, dass es an meinen unglücklichen Liebschaften lag. An der leidenschaftlichen Beziehung mit schwarzer Nussschokolade. An der innigen Liebe zu Curries mit Kokosmilch. An Myukos Verführungskünsten. An den knusprigen Mais-Chips mit hausgemachter Guacamole, am sagenhaft guten Hunky-Punky Schokoladen-Glace von Booja-Booja, und vor allem auch an meiner neuen Angewohnheit, meist zweimal zuzugreifen. Ich hatte schon immer einen gesunden Appetit. Nun aber habe ich HUNGER.
Jetzt zeigte sich der gravierende Nachteil mangelnder Übelkeit in den ersten drei Monaten. Das Regenwetter und die Müdigkeit hatten das ihre dazu beigetragen, dass ich mein Pilatestraining und meine Waldläufe nicht mehr mit derselben eisernen Disziplin absolvierte, wie sie mir noch vor der Schwangerschaft noch zu eigen war.
Die Folge: 2.6 Kilos Hüftgold in knapp fünf Wochen. Uff.
Es war hart. Tränenreich verabschiedete ich mich von meinem Schokoladenvorrat. Wir einigten uns auf eine Fernbeziehung, bei der wir uns zumindest am Wochenende treffen würden. Statt Curries würden fortan Suppen und Salate auf dem Speiseplan stehen. Ich nahm meine Waldläufe wieder auf. Und ich fand auf Youtube jede Menge Fitness-Filmchen für Schwangere. Etwa von Karla. (Wer hier lockere Entspannungsgymnastik erwartet, wird enttäuscht. Ich fühlte mich noch zwei Tage später, als hätte mich ein Deutscher Schäferhund in den Po gebissen.) Auch Pilates- oder Yoga-Anleitungen finden sich für Schwangere.
In der Zwischenzeit orientiere ich mich lieber an den Fotos der schwangeren Lily Allen oder Drew Barrymore. Das macht mich nicht so deprimiert.
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