Mittwoch, 24. Oktober 2012

Zwei rosa Linien

Schweizer sind sich ja Pünktlichkeit gewöhnt. Ich bilde da keine Ausnahme. Steht der Zug nicht spätestens eine Minute vor Abfahrt auf dem angekündigten Gleis, setze ich, wie die meisten anderen Passagiere auch, eine verkniffene Miene auf und beginne, nervös mit den Füssen zu scharren.

Dennoch reagierte ich betont locker, als sich meine Regel verspätete. Ich hatte mich damit abfinden müssen, dass mein Eierstock beschlossen hatte, sich fahrplanmässig eher an der Italienischen als an der Schweizerischen Eisenbahn zu orientieren, als ich ihm nach Jahren der Hormonkontrolle freien Lauf liess. Daran konnten weder Akupressur noch Mönchspfefferpräparate etwas ändern. Mein Eierstock war eine launische Diva, die beliebte zu ovulieren, wann es ihr gerade in den Kram passte.

Nachdem ich aber zwei Wochen lang nur noch mit einem Superpack Tampons ausgerüstet das Haus verlassen hatte, ohne sie zu brauchen, bei drei verschiedenen Gelegenheiten im letzten Moment den Wein wieder ausgespuckt hatte und mich M. ganz nebenbei fragte, ob meine Brüste gewachsen wären, benötigte ich Klarheit.

Also beschloss ich, auf das Stäbchen zu pinkeln, das zuhinterst im Badezimmerkasten vor sich hin gammelnd auf seinen Einsatz wartete. Ohne mich nochmal zu besinnen, riss ich das Ding aus seiner Packung und ... ja eben, tat, was frau tun muss.

Und dann ... 


... zwei rosa Linien.

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